Osteoporose

Osteoporose ist eine Krankheit bei der das Gleichgewicht zwischen Auf‐ und Abbau der Knochenmasse gestört ist. Nun bedeutet Knochensubstanzverlust nicht gleich Knochenbrüchigkeit, Knochendichte ist nur ein Faktor für Bruchgefährdung; es kommt auch auf die Funktionsfähigkeit und den „Trainingszustand" der anderen Gewebe unseres Bewegungsapparates an: Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke.

Auch Geschicklichkeit und Achtsamkeit spielen eine Rolle, ob es in einer Verletzungssituation wirklich zum Knochenbruch kommt. Bis zum ca. 30. Lebensjahr hat der Mensch seine maximale Knochenmasse aufgebaut. Nach einigen Jahren Gleichgewicht zwischen Auf‐ und Abbau beginnt Mitte der 40ger ein ständiger langsamer Verlust an Knochenmasse – ein ganz normaler Prozess. Das allein ist kein Grund zur Besorgnis. Problematisch kann es werden, wenn der Abbau von Knochenmasse verstärkt wird.

Auf‐ und Abbau des Knochens

Betrachten wir einen Knochen, so erscheint er uns fest und unveränderlich, ist doch das Skelett das stabilste Gewebe unseres Bewegungsapparates. Knochen sind jedoch keine starre Substanz. Wie alle Gewebe im Körper ist auch das Knochengewebe eine lebendige Verbindung von Zellen. Der Knochen ist entgegen allgemeiner Einschätzung ein ausgesprochen stoffwechselaktives Organ. Von Geburt an findet ein ständiger Umbau statt ‐ bei gesunden Menschen stehen Knochenaufbau und ‐abbau in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Übersteigt die Abbaugeschwindigkeit ein bestimmtes Maß, so wird der Knochen im Laufe der Jahre "poröser", verliert an Festigkeit, die Wabenstruktur vergröbert, die Knochendichte nimmt ab.

Was nimmt Einfluß auf den Knochen

Entwicklung und Aufbau der Knochenmasse unterliegen strikter genetischer Kontrolle, d.h. die familiäre Veranlagung spielt bei der Entstehung von Osteoporose eine große Rolle. Man glaubt auch zu wissen, dass besonders schlanke, blonde Frauen häufiger von Osteoporose betroffen seien.

Trotzdem: je mehr der Bewegungsapparat beansprucht wird, desto mehr Knochensubstanz wird aufgebaut. Deswegen ist es so wichtig schon Kinder und Jugendliche zu viel Bewegung anzuhalten. Eine Säule der Knochengesundheit ist also die Bewegung und zwar vor allem mit Belastung in vertikaler Richtung, d.h. mit Gewichtsbelastung auf den Knochen, wie Laufen, Seilspringen, Tanzen, Trampolinspringen u.ä.

Ein weiterer unverzichtbarer Faktor ist Sonnenlicht zur Bildung des Vitamin D, das der Körper zum Einbau der Mineralien in den Knochen braucht. Mindestens 30 min. pro Tag sollten wir uns im Feien aufhalten, natürlich am besten in Bewegung.

In den Knochen sind unsere größten Vorräte an Mineralien und Spurenelementen gespeichert. Diese liegen in einem ganz bestimmten Gleichgewicht zueinander vor. Damit diese Balance gehalten werden kann, ist es erforderlich, auf ausgewogene Ernährung zu achten. Calcium‐ und Magnesium fördern den Knochenaufbau – Phosphat hungert die Knochen eher aus. Als günstig gelten frische, naturbelassene vollwertige Lebensmittel, grüne Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Keimlinge, Sauermilchprodukte, Mineralwässer, an Fetten sollten Oliven‐ und Kernöle bevorzugt werden. Darüber hinaus ist für die Resorptionsfähigkeit eine gesunde Darmflora wichtig.

Meiden sollte man Zucker, Weißmehlprodukte, rote Fleisch‐ und Wurstwaren, Schmelzkäse, tierische und gehärtete Fette, Kaffee, Cola, Alkohol, Nikotin.

Reduktionsdiäten, einseitige Ernährung und Übersäuerung des Körpers wirken sich belastend auf den Knochenstoffwechsel aus.

So komisch es klingen mag, auch unsere psychische Ausgeglichenheit spiegelt sich in den Knochen wieder, d.h. Ärger und Stress abzubauen tut den Knochen gut – und nicht nur denen...

Hormone – wie Östrogene, Gestagene, Testosteron ‐ sind ebenfalls am Knochenstoffwechsel beteiligt. Im Vergleich zu den o.g. Faktoren haben sie zwar untergeordnete Bedeutung, trotzdem können z.B. eine sehr späte Menarche, lange Phasen ohne Periode oder sehr frühes Eintreten der Wechseljahre ins Gewicht fallen.

Bestimmte Erkrankungen ( z.B. Rheuma, Leber‐ oder Nierenkrankheiten, Schilddrüsenüberfunktion – überhaupt lange Bettlägerigkeit) und Medikamenteneinnahmen (z.B. Cortison, Blutverdünnungsmedikamente, Antiepileptika, Schilddrüsenhormone, Tetracycline, Abführmittel...) begünstigen das Entstehen einer Osteoporose. Schwermetalle wie z.B. Blei und Cadmium stören den Knochenaufbau.

Rechtzeitige Diagnosestellung

Die Abklärung einer Osteoporose umfasst neben der Erhebung der Krankengeschichte die Feststellung der Knochensubstanzdichte.

Mit der Knochenultrasonometrie kann unkompliziert und ohne Strahlenbelastung eine Einschätzung des aktuellen Knochenbruchrisikos vorgenommen werden; als weiterführende Untersuchung dient die Röntgenabsorptionsmessung DXA. Die Ermittlung bestimmter Werte aus Blut und Urin können Hinweise auf ein gestörtes Gleichgewicht von Knochenauf‐ und ‐abbau geben, sie dienen v. a. als Verlaufparameter bei der Behandlung.

Vorbeugen und Behandeln

Neben den genannten Punkten wie Bewegung im Freien, basenreiche Ernährung und Psychohygiene wird man in Fällen eines behandlungsbedürftigen Befundes Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente empfehlen. Aus Untersuchungen geht hervor, dass Pflanzen‐„Hormone“, wie Cimicifuga, Soja, Rotklee, Hopfen, Mönchspfeffer oder Angelika‐ und Yamswurzel sich günstig auf den Knochenaufbau auswirken. Bei manifester Osteoporose können sog. selektive Östrogenrezeptor‐Modulatoren sowie Bisphosphonate zur Behandlung eingesetzt werden.

In solchen Fällen rät man auch in der häuslichen Umgebung auf rutschsichere Beläge, Haltegriffe, gute Beleuchtung und Vermeidung von Stolperfallen etc. zu achten, um Stürze von vornherein zu vermeiden.

Bei der Osteoporose ist Vorbeugung besonders wichtig, da die Erkrankung nur im frühen Stadium wirklich heilbar ist und trotz wirksamer Behandlungen und Medikamente abgebauter Knochen nur sehr mühsam wieder aufgebaut werden kann.

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© Katrin Räpple 2023

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